Wahrnehmung – Deine innere Realität

Wahrnehmung oder besser: Deine kleine Realitätsblase

Deine kleine, innere Wahrnehmungsinsel steckt voller Regeln, Glaubenssätzen und persönlichen Ansichten. Doch ohne es zu merken, hältst du diese meist für die gemeingültige Wahrheit. Das müssen die anderen doch genauso sehen oder so machen wie ich. Welch ein Irrtum.

Wir glauben, dass wir die Welt sehen wie sie wirklich ist und andere falsch liegen. Tatsache ist jedoch, dass jede eigene Realität, nur ein verzerrter, geprägter, zerschnippelter und gefilterter Mini- Ausschnitt der eigentlichen Realität darstellt.

Das Problem an unserer minimierten Realität ( beschränkter Wahrnehmung ) ist, dass wir daran festhalten, um uns sicher zu fühlen und ein Gefühl der Kontrolle zu haben. Auf bekanntem Terrain fühlen wir uns geschützt. „So ist die Welt“, fühl sich sicherer an, als ein mutiges „ich habe keine Ahnung, ich weiß nicht was das bedeutet“.

Schnell verteidigen wir unsere kleine Welt, gegen alles was diese in Frage stellen könnte. Wir möchten sicher sein, dass unser Überlebenskonstrukt aus frühen Kindertagen nicht ins Wanken gerät. Denn dies würde ja bedeuten, dass unsere Grundbedürfnisse nicht mehr gedeckt wären. Dass wir entweder nicht mehr sicher sind, unsere Autonomie verlieren oder aber Liebe und Zugehörigkeit aufs Spiel setzen.

Wir suchen uns dementsprechend Menschen, in deren Komfortzone wir uns sicher fühlen. Diese fahren meist ähnliche Strategien und stellen unser Überlebenskonstrukt nicht in Frage. Denn Unruhe stiften, geht hier gar nicht.

Damit alles bleibt wie es ist, verteidigen wir unsere kindliche Realität gegen alles was sie bedrohen könnte. Wir sitzen fest im Sattel des Altbekannten, negieren das Andere und verweigern oft neue Erfahrungen. Fremdes wird abgewertet oder verhöhnt, belächelt oder angegriffen, für unreal gehalten oder als Nonsens eingestuft.

Leider ist das manchmal auch ganz schön langweilig. Und nicht nur das, es steht unserer Reifung und Weiterentwicklung meist im Wege. Denn für unser Glück oder einen gewünschten Erfolg, brauchen wir eben mehr.

Eine Gewürzmischung aus Mut, Neugier und Bereitschaft das Unbekannte zu erforschen, darf da schon sein. Ansonsten bleiben wir einfach in der Mittelmäßigkeit des Alten stecken und die Suppe bleibt fad. Und mal ganz ehrlich, wenn das Neue fehlt, dann fehlt der Suppe des Lebens auch das Salz.

Oder willst du jeden Tag deines Lebens Spaghetti mit Tomatensoße essen?

Deine Überlebensstrategien

Deine Wahrnehmung, deine innere Realität- Deine selbsterfüllende Prophezeiung

Was machtest du denn nun mit deiner kleinen Realität? Clever wie du bist, entwickeltest du unbewusst viele Strategien, um dir deine eigene Wahrheit immer wieder zu bestätigen.

Du hast ein tolles Team von Abwehrspielern geschaffen, deren Job es ist, dir treu zu dienen und deinen Innenraum zu sichern.

Da du nur sehen kannst, was du für möglich hältst, kreierst du dir im Außen ein Abbild deiner inneren Realität. Du erlebst immer wieder was du schon kennst, was bekannt und somit sicher ist, auch wenn dies von außen betrachtet nicht immer einen Sinn ergibt.

Da ist zum Beispiel Lisa, sie ist 45 Jahre alt und beruflich eine erfolgreiche Anwältin. Sie hat in ihrem Beruf eine steile Karriere hingelegt und ist Partnerin einer großen Kanzlei. Obwohl sie beruflich voll im Leben steht, will es mit den Beziehungen nicht so richtig klappen. Das frustriert sie sehr. Ihre Beziehungen halten nie länger als ein paar Monate, dann herrscht wieder Ebbe, an der Beziehungsfront. Lisa denkt: „Ich gerate immer an die falschen Männer. Die wollen mich nicht, weil ich eine erfolgreiche Karrierefrau bin, damit kommen die Kerle nicht klar“.

hat in ihrer Kindheit viel Ablehnung erfahren, der Vater glänzte durch Abwesenheit, die Mutter war kühl und mit ihrem eigenen Frust beschäftigt. Keiner kümmerte sich so richtig um Klein- Lisa. Ihre Beziehungs-Software besagt nun: „Männer sind eh nie da, keiner liebt mich, ich bin immer alleine“. Klein- Lisa folgert aus ihren Erfahrungen: „Ich bin schuld, dass keiner da ist, ich bin nicht liebenswert, Beziehungen sind unsicher und ich bleibe immer allein“.

Nun tritt Tom in ihr Leben. Er ist sehr verliebt in Lisa. Im ersten Moment scheint alles toll und der Himmel ist voller Schmetterlinge. Nach kurzer Zeit jedoch beginnt Lisas alte Software zu arbeiten. Sie stellt Toms Liebe in Frage, fühlt sich wieder alleine und nicht geliebt. Ihr altes Beziehungsprogramm suggeriert ihr… „das wird sowieso wieder nichts und ich bin wieder allein“.

Da sie sich selbst nicht liebenswert findet, traut sie dies Tom auch nicht zu. Sie zieht sich zurück und schützt sich vor den vermeintlich kommenden Verletzungen. Sie wird eifersüchtig und misstraut Tom bald. Das frühere kindliche Mangelgefühl ist wieder voll präsent.

Nach einiger Zeit hat Tom genug davon, er kann dieses Loch in Lisa nicht stopfen, ihm bleibt nichts anders übrig, als am Ende frustriert zu gehen.

Das innere Programm von Lisa hat wieder funktioniert. Es ist das eingetreten, was sie unbewusst erwartet hatte. Dafür hat sie leider unbewusst auch alles getan. Tom war nur eine Randfigur, in einem immer wiederkehrenden Loop, gesteuert von Lisas Beziehungssoftware. Es kam zur klassischen „Selbsterfüllenden- Prophezeiung“. Lisas Wahrnehmung wurde verzerrt und gesteuert durch ihre alte „Software“.

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