Inneres Kind – Die Anteilearbeit

Inneres Kind-  Die Anteilearbeit

Wie alles begann, stell dir vor…

Irgendwann einmal, wurdest du als kleines, offenes und neugieriges Genie geboren.

Du hattest ein unerschöpfliches Potential an Energie, Liebe, Kreativität und Begeisterungsfähigkeit.

Du wolltest lernen, wachsen und alles erforschen. Jeder Regenwurm war dein Freund und jede Pfütze ein Abenteuer.

Grenzen waren dir unbekannt, weder im Außen noch im Innen. Die Idee, dass du etwas nicht tun oder bekommen solltest, lag dir fern.

Warum solltest du nicht die Wände mit Filzstift bunt bemalen oder die Topfpflanze im Klo einpflanzen? Und warum solltest du nicht fest daran glauben, später einmal Astronautin oder Dinosaurier-Forscher werden zu können?

Du lerntest durch ausprobieren. Hinfallen und wieder aufstehen, war deine Devise. Jede Schramme am Knie, war Zeuge deiner Lebendigkeit.

Alles war leicht, voller Freude und Neugier.

Du verfügtest über eine klare Intuition und dem Gefühl dafür, was dir guttat und was nicht.

Du zeigtest deutlich und laut was dir missfiel und jauchztest, wenn dich etwas begeisterte.

Du warst frei, unbeschwert und natürlich, noch ungeprägt, einfach du selbst.

Du liebtest das Leben und all die vielen spannenden Dinge um dich herum.

Die Welt war ein großer Spielplatz voller Möglichkeiten und du wolltest sie alle ausprobieren.

Die Prägung

Inneres Kind – So weit so wunderbar…

Jedoch, so klein und unschuldig du auch warst, so abhängig warst du eben auch. Denn wie bei allen menschlichen Wesen, hing dein Überleben von der Fürsorge eines erwachseneren Menschen ab.

Du warst darauf angewiesen Liebe und Nähe zu bekommen, sowie körperlich und seelisch versorgt zu werden.

Andere Spezies haben es da einfacher. Sie können sich von klein an selbst versorgen oder sind nur ganz kurz auf die Hilfe von außen angewiesen.

Für dich als Ableger der Spezies Mensch jedoch, waren es viele Jahre der Abhängigkeit von einem oder mehreren Versorgern.

Und so passierte es…

Betrachten wir diese zwei Faktoren einmal genauer, können wir erkennen, dass fast alles Konflikte im Laufe eines menschlichen Lebens, auf diese zwei inneren Bewegungen zurückzuführen sind.

Den angeborenen Freiheitsdrang, also das Bedürfnis nach Wachstum und Autonomie und dem gleichzeitig existentiellen Wunsch nach Liebe, Bindung und Zugehörigkeit.

Da die Bedürfnisse des inneren Kindes ein Leben lang erhalten bleiben, befinden wir uns permanent in einem inneren Verlangen nach Freiheit und gleichzeitig dem Ur-Wunsch, Bindung herzustellen.

Oft herrscht in uns, ein Ungleichgewicht zwischen diesen zwei essentiellen Grundbedürfnissen. So tobt in unserem inneren oft ein Hauen und Stechen, um beides zu bekommen. Nähe oder Distanz, anrufen oder doch nicht, binden oder doch besser Single bleibe. Hin und her, vor und zurück.

Deine Abhängigkeit als Kind, lies dir keine andere Wahl als herauszufinden, wie du in deinem Umfeld am besten überlebst und am meisten Aufmerksamkeit bekommst.

Du nutztest all deine Mini- Genie- Kraft, um Wege zu finden alles zu bekommen was du brauchtest.

 Du wurdest zu einem kleinen, cleveren Sherlock Holmes. Du begannst dein Umfeld genau zu erforschen und auszuprobieren, wie du am schnellsten und effektivsten alle deine Bedürfnisse erfüllt bekamst.

Durch deine feinen, kindlichen Instinkte, durch Hören, Fühlen und Nachahmen, bekamst du ein klares Gefühl für das, was erlaubt und was nicht erwünscht war. Du lerntest wie du zu sein hast und was verboten war. Du entwickeltest viele clevere, kindliche Strategien, um zu bekommen was du wolltest. Du entwickeltest schlaue Wege, wie alles gut für dich läuft oder Strategien, dass alles erträglich und sicher blieb.

Dann jedoch passierte ein kleines Malheur. In kindlicher Unschuld glaubtest du dem Verhalten und den Regeln deines Umfeldes und ahmtest es nach. Vielleicht fingst du an dich zu verbiegen und passend zu machen, um dir Liebe zu sichern oder Aufmerksamkeit zu bekommen. Schließlich machte es für dich doch Sinn so spießig, schräg, laut, engstirnig oder prolethisch wie die anderen zu sein, ansonsten wärst du doch alleine gewesen. Und alleine sein, das ging ja gar nicht, denn für ein Kind fühlt sich das an wie Ohnmacht oder sterben.

Irgendwann hattest du dann die fremden Wahrheiten übernommen und nahmst sie unbewusst als deine eigenen an.

Du folgtest den Konzepten, den Verhaltens- und Glaubensstrukturen deiner Eltern, die diese schon von ihren Eltern übernommen hatten. Und schon hattest du dich, völlig unbewusst, in die Kette deiner Familien-Systemik eingereiht. Hurra.

Während deines Wachstumsprozesses durchliefst du viele spannende Stadien. Gerade etwas flügge geworden, ging es in den Kindergarten und später zur Schule.

Deine natürliche Freiheitsbewegungen und Lebendigkeit, wurde durch Disziplin, stillsitzen und Zensuren verändert. Du musstest lernen dich in Gruppen anzupassen und deine Rolle zu finden. Du musstest lernen wie du mit Gleichaltrigen zu sein hast, aber auch wie du mit Autorität klarkommen kannst.

Aber mal ganz ehrlich, was sollte dein kleines Turbo-Energie-Genie mit diesen ganzen Regeln anfangen. Dieses ganze anpassen und diese doofen, unsinnigen Regeln einhalten? Irgendetwas musstest du ja tun. Saßt du also still in der Ecke oder warst du eher der Streber? Oder vielleicht doch der Rebell oder Klassenclown? Oder wurdest du als Zappelphilipp eingestuft, nur weil du all diese Stunden, auf einem harten Holzstuhl, zu langweilig oder unerträglich fandest?

Es wurde von dir gefordert, nicht mehr dir selbst zu vertrauen, sondern den Vorgaben von außen zu folgen. Das war hart.

So kann es sein, dass du nach und nach, Teile deiner Intuition, deines eigenen Wesens, aber auch Träume und das Wissen darüber, wer du wirklich bist, verloren hast.

Du wurdest nach „der Norm deiner Umgebung“ geformt.

Selbst wenn du das Glück hattest in einem sicheren und liebevollen Umfeld aufzuwachsen, konntest du dich diesem Anpassungsprozess nicht entziehen. Denn egal wie wunderbar deine Eltern oder Versorgen waren, du hast trotzdem alles getan, um dich in deinen Clan einzufügen. Und dies hat dich sicherlich einen Teil deiner Freiheit und Autonomie gekostet.

Lange bevor du bewusst reflektieren konntest, was du wirklich willst und wer du bist, hast du einen tiefen und nachhaltigen Prägungsprozess durchlaufen. So hast du, wie jedes andere Kind auch, eine eigene und sehr individuelle Prägung erlebt. Diese Prägung bildet deine eigene Realität.

Diese innere Realität, ist bei jedem Mensch völlig verschieden. Keine Prägung gleicht der anderen. Kein Kind erlebt und erfährt die gleichen Dinge wie ein anderes. Jeder Mensch trägt somit ein eigenes inneres Weltbild in sich, genau wie du. Dein inneres Kind ist anders als das der anderen.

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