Kinesiologischer Muskeltest
Was ist ein Kinesiologischer Muskeltest?
Das wichtigste Werkzeug der Kinesiologie ist der Muskeltest.
Diesen Test benutzt der Kinesiologe, um den Körper nach Stressoren zu untersuchen. Es handelt sich hierbei meist um eine Ursache für eine Belastungen. Ebenso können Lösungen für körperliche und seelische Probleme ermittelt werden. Zusammenhänge werden getestet und genau erfasst.
Wie funktioniert das nun?
Grundsätzlich kann jeder Muskel des Körpers, für die kinesiologische Testung benutzt werden. Besonders gut eignet sich die Armmuskulatur für die Testung. Um die Vorgehensweise zu verstehen, betrachten wie zuerst einmal die Anatomie, bzw. die Funktionsweise unseres Körpers.
Unsere Skelettmuskulatur wird bewusst über das willkürliche Nervensystem gesteuert. Das heißt, dass unsere Muskeln normalerweise das ausführen, was wir uns vornehmen. Unsere Muskeln gehorchen uns, solange es nichts Dringenderes zu erledigen gibt.
Droht uns jedoch Gefahr, übernimmt ein automatisches Reaktionssystem die Handlungen. Zu diesem Zweck muss für einen Augenblick die willkürliche Muskeltätigkeit unterbrochen werden. Sie macht den Platz frei, für den notwendigen Gefahrenschutz. Statt der willkürlichen Muskelreaktion setzt dann eine Art Reflex ein, der uns helfen soll, der Gefahr zu entgehen.
Ein geläufiges Beispiel ist die Hand auf der heißen Herdplatte. Diese wird schnell, reflexartig und unwillkürlich aus der Gefahrenzone gezogen. Diese Reaktion wird ohne bewussten Denkprozess ausgeführt und unterliegt nicht unserem Willen.
Die Reaktion ist beim Kinesiologischer Muskeltest sehr ähnlich. Es kommt zu einer Unterbrechung der willkürlichen Bewegung, bei Konfrontation mit einem Stressreiz.
Ein Kinesiologischer Muskeltest ist der Standard-Test im Stehen. Hier hält der Patient seinen Arm in einer waagerechten Position vor dem Körper. Die willkürliche Bewegung ist das Halten des Arms gegen den Druck des Testers. Der Tester gibt dann einen Stressreiz. In dem Augenblick, indem der Stressreiz auf das System des Patienten einwirkt, wird die willkürliche Muskelreaktion für einen kurzen Augenblick unterbrochen. Der Muskel gibt nach. Der Muskel des Patienten reagiert dabei bereits auf sehr feine Reize, welche unterschiedlicher Art sein können. Ein Stressreiz kann beispielsweise gesetzt werden, indem eine geschwächte Stelle des Patienten berührt wird. Dies kann ein eingeklemmter Wirbel sein oder auch ein geschwächtes Organ. Ein Stressreiz kann auch durch Hautkontakt mit einem Stoff oder Nahrungsmittel gesetzt werden, welches vom Patienten nicht vertragen wird. Auf diese Weise können Allergien oder Unverträglichkeiten mit dem kinesiologischen Muskeltest getestet werden.
Kinesiologischer Muskeltest Arten
Der Kinesiologe kann einen Stressreiz aber auch mental setzen. So können Fragen an den Patienten verbal oder auch nur mental gestellt werden. Die Fragen werden dann durch den Muskel mit einem abschalten oder nicht abschalten „beantwortet“.
Dies ist eine verbale Steuerung des Muskeltests, bei dem über eine Art Vereinbarung die Reaktion des Muskels programmiert wird. Den meisten Menschen ist diese verbale Vereinbarung aus der Hypnotherapie bekannt. Der Hypnotherapeut vereinbart mit dem Patienten in welcher Form das Unbewusste reagieren soll, um mit ihm zu arbeiten. So wird zum Beispiel festgelegt, dass der Patient ein „Ja“ durch das Heben der rechten Hand und ein „Nein“ durch das Heben der linken Hand ausdrückt. Ähnlich läuft es bei dem kinesiologischen Muskeltest ab. Mit dem Unterbewusstsein wird vereinbart, dass ein starker Muskel für ein „Ja“ steht und ein schwacher Muskel ein „Nein“ ausdrückt.
Beim Dialogtest bieten wir dem System des Patienten fertige Aussagen an, die durch die Muskelreaktion als richtig oder falsch markiert werden. Beim Testen wird immer das Unterbewusstsein des Patienten und nicht dessen Verstand getestet. Damit das kinesiologische Testen nicht zu einer mühseligen Angelegenheit wird, können wir auf den Rastertest zurückgreifen.
Wenn beispielweise nach dem bestmöglichen Heil-Tee gegen den Husten eines Patienten gesucht wird, ist der Rastertest der einfachste Weg. Sie haben z.B. 20 Tees in Ihrem Schrank. Wahrscheinlich wären alle diese Kräuter erst einmal unschädlich. Das heißt der Muskel würde bei jedem Tee stark bleiben. Bei jedem Tee umständliche Fragen zu formulieren, würde sich als sehr beschwerlich herausstellen. Mit dem Rastertest können Sie nun eine konkrete Vorgabe geben, nach welchem Kriterium gesucht werden soll. Der Kinesiologe kann nun die Frage stellen: „Welcher dieser Tees ist der Beste, um den Husten schnellstmöglich zu lindern?“. Diese Vorabdefinition bedeutet, dass der Arm nur stark bleibt, wenn der optimale Hustentee gefunden ist. Beim kinesiologischen Rastertest, reagiert der Arm auf die Vorabdefinition. Er wird schwach bei allem, was dem Suchkriterium nicht entspricht.
Neben dem Standard-Test im Stehen, ist auch der Armlängen-Test ein beliebtes Werkzeug. Ein Kinesiologischer Muskeltest im Liegen, ist eine für Patient und Kinesiologen bequeme Variante. Hierbei liegt der Patient auf dem Rücken, auf einer Liege. Die Hände ruhen auf der Brust. Der Kinesiologe hebt nun beide Arme des Patienten leicht an. Bei einem starken Muskel sind beide Arme gleich lang. Schaltet der Muskel sich jedoch infolge eines Stressreizes ab, zeigt sich dies, indem sich die Armlängen beim Anheben der Arme unterscheiden. Dies kann auch mit einem Arm, ähnlich des Standard- Tests ausgeführt werden.
Eine dritte Variante des kinesiologischen Muskeltests ist der Ringtest, bei dem Daumen und Zeigefinger des Patienten einen Ring bilden. Diese Form der Testung, wird zum Selbsttest angewandt. Die Funktionsweise ist hier wie folgt. Ist der Muskel stark, bleiben Daumen und Zeigefinger zu einem Ring verbunden. Durch leichten Zug versucht der Tester den Ring zu öffnen. Schaltet sich der Muskel des Patienten jedoch auf Grund eines Stressreizes ab, lässt sich der Ring öffnen. Auch hier kann eine Ja/Nein Programmierung vorgenommen werden. Ohne mentalen Stressreiz, kann der Test über Substanzen oder körperliche Reize ausgeführt werden.
Grundsätzliches zum Muskeltest
Generell kann der Muskeltest sehr unterschiedlich verwendet werden. Der Standardtest, sowie der Armlängentest sind die häufigsten Tests. Sie können immer im Liegen, Sitzen oder Stehen ausgeführt werden. Der Ringtest dient hauptsächlich der Selbsttestung.
Der Muskeltest ist ein sehr vielseitig einsetzbares Werkzeug. Er kann sowohl für sich selbst, als auch therapeutisch eingesetzt werden. Heute findet er in Medizin, Orthopädie und Psychologie einen hohen Einsatz.
Er ist ein bahnbrechendes Werkzeug, da wir durch ihn, direkt mit dem Unterbewusstsein kommunizieren können. Dies ist mir fast keiner anderen Methode möglich.
Von einem professionellen Tester ausgeführt, gibt er sehr genaue Hinweise. Jedoch bedarf es einer guten Ausbildung, sowie viel Übung, bis er fehlerfrei funktioniert. Um Fehler zu vermeiden, braucht es stabile und klare Tester. Dann ist dieses Werkzeug eine wahre Bereicherung für Patient und Therapeut.
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